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Parkettböden

Die Unterschiede: Massivparkett, Mehrschichtparkett, Fertigparkett

Das Massivparkett

Wie man aus der Bezeichnung eigentlich schon entnehmen kann, besteht Massivparkett aus Stücken von Massivholz. Es gibt beim Verlegen verschiedene Arten der Ausführung. Unsere Fachleute verlegen Ihr Massivparkett in Form roher Holzstücke, welche dann in einigen aufeinanderfolgenden Schleifgängen abgeschliffen werden. Zum Versiegeln dient der letzte Arbeitsschritt, nämlich die Oberflächenbehandlung mit Wachs, Fußbodenöl oder Parkettlack.

Verschiedene Arten von Massivparkett

Das Stabparkett

Auch beim sogenannten Stabparkett ist der Name Programm. Es besteht aus Holzstäben, die in bestimmten Abmessungen (etwa 50 cm x 6 – 7 cm x 2,2 cm) zur Verfügung stehen. Zu unterscheiden ist das Stab-Fertigparkett, bei welchem durch eine Nut und Feder Vorbereitung das Verlegen beziehungsweise der Verbund zwischen den Stäbchen ermöglicht wird. Das Stabparkett im Allgemeinen ist der Klassiker unter den Parkettböden. Der Unterboden besteht meist aus Holz; die Befestigung erfolgt durch „unsichtbares“, das heißt schräg von der Seite durchgeführtes Nageln. Aus diesem Grund heißt das Stabparkett oft auch Nagelparkett.

Das Mosaikparkett

Jedes Mosaikparkett setzt sich aus kleinen, sehr dünnen Holzlamellen zusammen. Diese haben eine Stärke zwischen 8 mm und 1 cm. Mosaikparkett ist meist auf ein Netz geklebt, welches in einer Kantenlänge zwischen 12 und 16 cm verlegt wird. In den meisten Fällen sind die Lamellen quadratisch. Wie beim Stabparkett wird auch das Mosaikparkett roh verlegt, danach abgeschliffen und durch Ölen, Wachsen oder Lackieren versiegelt. Klarer Pluspunkt dieses Parkettbodens ist seine geringe Aufbauhöhe – aus zwei Gründen: Ist eine Fußbodenheizung vorgesehen oder vorhanden, steht dieser dünne Parkettboden dem Wärmedurchgang nicht im Wege. Zudem ist diese Aufbauhöhe beim Ersatz eines anderen Bodens durch Parkett eine relativ problemlose Alternative.

Das Lamparkett

Für das Lamparkett gibt es in Fachkreisen einige weitere Namen: Auch als Dünnbrettparkett, Dünnstabparkett oder einfach Dünnparkett ist diese Parkettboden Art bekannt. Ähnlich dem Stabparkett ist die Beschaffenheit, jedoch werden Stäbe in kleineren Ausmaßen verlegt, außerdem ist es nur um etwa 1 cm stark. Die Verlegung gleicht jener des Mosaikparketts. Zumeist wird diese Parkettform auf ebenem Untergrund voll verklebt, bevor die abschließenden Behandlungen (Schleifen und Versiegeln) vorgenommen werden. Dieses Parkett ist einfach auszutauschen, kann etwa vier bis fünf mal abgeschliffen (und neu versiegelt) werden und stellt – je nach Holzsorte – keine allzu große Wärmebremse bei einer eventuell vorhandenen Fußbodenheizung dar.

Das Hochkantlamellenparkett

Wie bei einem Mosaikparkett setzt sich das Hochkantlamellenparkett aus separaten Vollholzlamellen zusammen; ein anderer Name für diese Parkettform ist „Industrieparkett“. Aus dieser Bezeichnung gehen die klare Pluspunkte dieses Bodenbelages hervor: Es ist durch seine enorme Stärke (bis zu 22 mm) besonders formfest, belastbar und renovierbar. Es kann deutlich öfter abgeschliffen werden, als beispielsweise beim Lamparkett der Fall. Beim Verlegen ordnet man die Lamellen hochkant an und schafft durch Klebeband, Streifen aus Papier oder Kunststoff-Netze sogenannte Verlegeeinheiten. Das ideale Parkett für gewerbliche Nutzung sowie öffentliche Gebäude (Schule, Museum etc.) Auch im privaten Wohnbereich findet das Hochkantlamellenparkett immer mehr Fans, was seiner ansprechenden Optik zu verdanken ist.

Dielen Parkettböden

Dielen sind mit die ältesten bekannten Bodenbeläge; sie sind Styleelement und Haltbarkeitsgarantie zugleich. Dieser Massivholzboden kann bei fachgerechter Verlegung und ausreichender Pflege viele Jahrzehnte wunderschön aussehen und einen Raum bereichern. Allerdings gibt es Unterschiede:

Die Parkettdiele

Für Parkettdielen werden massive Holzstäbe zunächst zu einer Diele verleimt. Zumeist finden sich zwei bis drei Reihen der Massivholz Stäbe in einer Diele. Es sind bei diesen Dielen größere Längen möglich; oft ist sogar eine Raumbreite denkbar. Je nach Holzart beschränkt dieser Bodenbelag eine Fußbodenheizung nur unwesentlich; ein großer Vorteil neben der ansprechenden Gesamtoptik sind die Belastbarkeit und Renovierbarkeit dieser Böden.

Die Massivdiele

Bei Massivdielen ist nichts geklebt oder anderweitig verbunden; hier handelt es sich um massive Holzbretter in ansehnlichen Breiten und Längen. Sie werden in den meisten Fällen auf einer Unterkonstruktion fixiert; etwas dünner dürfen die Massiv-Dielen sein, wenn sie flächig verklebt werden. Sehr entscheidend sind hier die Qualität des Materials sowie die Auswahl der Holzart; schlecht abgelagertes Holz arbeitet übermäßig, was unansehnliche Konsequenzen haben kann. Auch Spannungen beim Vernageln oder Verkleben wirken sich auf diese Weise aus. Ein Boden für optische Highlights und lange Haltbarkeit, aber definitiv eine Arbeit für den Fachmann mit einem Auge für Qualität!

Das Tafelparkett – die Königin der Holzfußböden

Klarer optischer Sieger unter allen Parkettböden ist das sogenannte Tafelparkett, welches auch als „Französisches Parkett“ bezeichnet wird. Die Kunst, verschiedenfarbige Holzarten zu Mustern zu verbinden, welche dann in geometrischen Formen verlegt werden, stellt hier das Plus im Raumdesign dar. Hier kann eine optische Aufteilung eines Raumes vorgenommen werden, die zum Beispiel in einem Wohnzimmer die Wohnlandschaft von anderen „Nutzungsbereichen“ abtrennt. Sehr oft finden sich in den Mustern Rauten und Sterne wieder, eventuell von einem umfassenden Fries eingerahmt. Verlegt wird in Form zuvor verleimter Quadrat-Tafeln.

Das Mehrschichtparkett oder Fertigparkett

Bei einem Mehrschicht- oder Fertigparkett handelt es sich ebenfalls um ein Massivholzparkett, welches allerdings durch seine besondere Ausführung einige Vorteile mit sich bringt. Die Lamellenplatte, die diesem Parkett zugrundeliegt, wurde 1939 von Johann Jähr patentiert – seit 1941 gibt es das Fertigparkett bereits. Mehrschichtparkett ist dreischichtig aufgebaut, lässt sich ohne vollständige Verkleung und sogar als Klick-System (mit Unterlagsmatte) verlegen. Dieser Bodenbelag ist verwerfungsfest und bietet weitere Vorteile, wie etwa deutlich kürzere Verlegungszeiten, eher mögliche Nutzung des Raumes und so weiter.

Parkettböden als Klicksysteme

Zunächst einmal wird bei Fertigparkett zwischen „kraftschließend“ und „formschließend“ unterschieden. Wählt man die kraftschließende Verlegungsform, wird hierbei ein zuvor am Holz eingearbeiteter Widerstand (kleiner Vorsprung am Holzstück) überwunden. Sachte und mit Gefühl, jedoch in ausreichender Stärke wird hier vertikal ein Holzstück an das zuvor verlegte „eingeklopft“. Als Nachteil dieser Verlegungsform beziehungsweise dieses Fertigparketts ist zu nennen, dass oft zusätzlich noch eine Verleimung stattfinden muss, um optimale Haltbarkeit zu gewährleisten. Nutzen sich die erwähnten kleinen Holzvorsprünge ab, entstehen unter Umständen unansehnliche Fugen.

Die häufiger verwendete Fertigparkett-Form ist das formschließende. Wie bereits durch den Namen erklärt, besteht dieses System des Mehrschichtparketts (zum Beispiel Woodloc) aus durch CNC Technik geformte Einzelelemente. Eine sichtbare Holzschicht liegt hier auf einer oder auch mehreren Trägerschichten (aus Holz oder Holzwerkstoff); die Oberfläche ist bereits endbehandelt. Trägerschichten aus billigerem Nadelholz oder auf eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff geklebt. Zudem sind diese Platten mit Nut und Feder ausgestattet, was ein schnelles und einfaches Verlegen gewährleistet.

Bei diesem Mehrschicht-Parkett ist Qualität das A und O. Sowohl die Stärke als auch die Beschaffenheit der Nutzschicht sind wichtige Merkmale, natürlich aber auch die Güteklasse vom Gesamtaufbau und die Holzart. Bei billigeren Produkten könnte auch die Versiegelung mangelhaft sein; zudem ergeben sich auch bei ebenem Untergrund leichte Höhenunterschiede zwischen den Platten, die vor allem bei einer Betrachtung gegen das Licht den Unterschied zu einem herkömmlichen, natürlich aber auch teurerem Parkett deutlich machen. Klick-Systeme sind schwimmend verlegt, was ihre Lebensdauer etwas beeinträchtigt. Vor allem an häufig frequentierten Durchgängen und Laufwegen zeigt sich schnell eine Abnutzung, besonders bei schlechter Versiegelung beziehungsweise sonstiger Oberflächenbehandlung. Wird statt des Dreischichtparketts ein Zweischichtparkett verwendet (entwickelt in den 1950er Jahren, Firma „Bauwerk“, Schweiz), ist nur ein Verlegen mit Verklebung, also nicht schwimmend, möglich. Dieses Fertigparkett ist die haltbarere und belastbarere Variante mit einer längeren Lebensdauer. Erhältlich als Schiffsboden, als Landhausdiele oder auch als klassisches Einzelstabparkett in diversen Maßen.

Wissenswertes über die Entsorgung alter Parkettböden

Möchten Sie in einem Neubau Parkett verlegen lassen, haben Sie nicht nur die freie Wahl zwischen allen Formen des Parkettbodens, sondern müssen sich über die Entsorgung alter Böden keine Gedanken machen. Wer jedoch ein älteres Haus renoviert beziehungsweise saniert, sollte einiges über die Böden aus den Entstehungszeiten des Gebäudes wissen. So wurden in den 1950er bis 1970er Jahren Parkettböden Kleber verwendet, die Teer oder Bitumen enthielten. Damit wurde auf Zement oder Asphaltestrich gearbeitet. Diese Klebemittel enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK – bekannt als krebserregend und gesundheitsschädlich.

Haben Sie in Ihrem Haus Massivparkette, vor allem Mosaikparkette, Lamparkette oder Hochkantlamellenparkettböden, die vor Ende der 70er verlegt wurden, sollten Sie sich daher unbedingt an einen Fachmann wenden, der den Fußboden demontiert und sich zudem um die ordnungsgemäße Entsorgung kümmert. Kommt ein sehr dunkler Kleber zum Vorschein, wenn Sie eine Parkettdiele lösen, liegt der Verdacht von PAK Belastung nahe; diese kann bei Bedarf auch in einem Labor nachgewiesen werden. Der über die Jahre bröckelig gewordene Kleber staubt durch offene Fugen oder sonstige Schäden im Parkett und „verseucht“ die gesamte Wohnung; besondere Gefahr besteht für krabbelnde und spielende Kinder, Haustiere, aber auch in der Atemluft, in der Nahrung oder durch alle weiteren Kontakte mit diesem Staub besteht ein erhebliches Gesundheitsrisiko.

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